Die Qualität des Rohwassers spielt vor allem in der Siedlungswasserwirtschaft
eine große Rolle. Hier gibt es eine Reihe von Gesetzen, die
die Beschaffenheit des Trinkwassers regeln.
Der Wasserbedarf der Siedlungswasserwirtschaft wird von der öffentlichen
Wasserversorgung aus folgenden Quellen gedeckt:
Quellwasser |
7,8%
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Grundwasser |
63,6%
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Oberflächenwasser | |||
Uferfiltrat |
5,2%
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28,6%
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angereichertes Grundwasser |
10,2%
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Flußwasser |
1,1%
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Seewasser |
3,1%
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Talsperrenwasser |
9,0%
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Mit diesen Risiken werden die Forderungen nach einer nachhaltigen Nutzung von Wasser bei den Akteuren zunehmend lauter. Nicht nur in Ländern mit akutem Wassermangel sind Wissenschaftler und Politiker bemüht Lösungen zu finden, auch in Ländern mit ausreichendem Wasserdargebot ist bei den Akteuren ein Umdenken in Gang geraten. So ist es in Deutschland keineswegs klar, wie sich einerseits die Quantität, andererseits die Qualität der Wasserressourcen in Zukunft entwickeln wird.
Diese Unsicherheit macht die zukünftige Planung der Siedlungswasserwirtschaft so schwierig. Bisher wurde die Wasserversorgung für einen Zeitraum von ca. 50 Jahren geplant: Hierfür wurde die Bevölkerungsentwicklung und damit der zukünftige Wasserbedarf prognostiziert. Entsprechend dieser Mengen, konnten Ingenieure die Kapazitäten neuer Wasserwerke planen. Heute ergeben sich bei Planungen neuer Wasserwerke, aber auch schon bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen, folgende Schwierigkeiten:
1. Da niemand die Zukunft genau genug kennt, läßt sich kein
langfristiger Investitionsplan entwerfen, der eine nachhaltige Wassernutzung
garantiert. Auch zukünftige, zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource
Wasser dienende Innovationen können nicht prognostiziert, sondern
nur entdeckt werden. Eine sinnvolle Möglichkeit, trotz einer unsicheren
noch zu entdeckenden Zukunft, eine Strategie zu entwerfen, besteht darin,
heute so zu handeln, daß man für die Zukunft keine wichtigen
Optionen verspielt (Eccles 1992). Eine solche robuste Strategie muß
abschätzen, welche Engpässe auftreten können und was der
„worst case“ sein könnte.
Jeder weitere Ausbau von Kapazitäten bindet Kapital für einen
langen Zeitraum. Diese langfristige Bindung des Kapitals verursacht einen
sog. „lock-in-Effekt“, der die Systeme der Wasserver- und -entsorgung langfristig
inflexibler werden läßt. Die Einführung wasserschonender
Innovationen in Zukunft werden unwahrscheinlicher, da die Umstellung auf
eine neue Technik im Zeitverlauf immer kostenintensiver wird, weil die
Durchschnittskosten der alten Technik im Zeitverlauf (wegen der hohen Fixkosten)
stärker sinken, als die Durchschnittskosten der neuen Technik, bei
deren Einführung. Dies macht verständlich, warum alte Techniken
einfach deshalb beibehalten werden, weil sie schon so lange in Gebrauch
sind. Darum ist es für den Erhalt der Flexibilität so wichtig,
diesen „lock-in-Effekt“ zu vermeiden und durch intelligentere Nutzung der
gegebenen Kapazitäten Innovationen auf mittlere Sicht überhaupt
zu ermöglichen. Dieses Argument behält seine volle Gültigkeit
auch dann, wenn gezeigt werden könnte, daß es in einer bestimmten
Region keine „absolute“ Wasserknappheit gibt und daher „Wassersparen“ nicht
nötig ist. Denn gerade flexible Techniken sind besser in der Lage,
Optionen für die Zukunft zu erhalten als inflexible und vermeintlich
billigere Techniken.
2. Das Nachfragerverhalten der Bevölkerung entwickelt sich nicht
mehr so, wie in den vergangenen Jahrzehnten. Der Trend zum immer weiter
ansteigenden Pro-Kopf-Verbrauch scheint gebremst. So ist in den letzten
Jahren sogar ein rückläufiger Pro-Kopf-Verbrauch zu verzeichnen.
Es ist also reichlich unklar, wie eine nachhaltige Siedlungswasserwirtschaft
zukünftig geplant werden kann, denn wir wissen nicht, wer was wann
macht.
Es erscheint daher notwendig, den Markt mit seinen Akteuren
und deren Möglichkeiten besser zu verstehen.
Eine Möglichkeit hierfür bietet ein Integrated
Assessment Modell.